Jahresbericht 2023

Rebsortengarten Höngg (RSGH)
Jahresbericht 2023

2023- ein weiteres Jahr, das alle Mitglieder der Betriebsgruppe RSGH wieder herausgefordert hat!
Im RSGH steckt seit der Anlage und seiner Eröffnung am 10. Juni 2017 viel ehrenamtliche Tätigkeit – verbunden mit einigem finanziellen Aufwand. Die jetzt endende Aufbauphase kann gesamthaft als erfolgreich bezeichnet werden (vgl. frühere Jahresberichte).


Anlässe
Wie in den vergangenen Jahren führte der Vorstand die zwei traditionellen Anlässe «Blühender RSGH – um Johanni» und «Erlebnis RSGH = Wümet» durch. Erstmals mit einer Neuerung: Der Adressatenkreis wurde erweitert, um den Anwohnern der näheren Umgebung der Appenzellerstrasse einen gewissen Einblick in die Anlage vor ihren Häusern zu gewähren. Ueli Stahel sorgte für die Einladungen zu beiden Anlässen, die einige interessierte Personen anzulocken vermochten.

Beim Anlass «Blühender RSGH» lernen im Juni interessierte Anwohner die Flora um den Rebsortengarten kennen

«Blühender RSGH – um Johanni» stellte im Rahmen eines kurzen Postenspaziergangs als «hautnahes Erlebnis» wichtige Elemente des Sortengarten vor: Rebjahr und Rebarbeiten, Reblüte, Flora und Neophyten im Rebberg sowie Aufbau und geschichtlicher Hintergrund. Unsere Einladung zu einem kleinen Apéro fand erfreulichen Anklang und bot Gelegenheit zu Gesprächen und zum Fragen zu stellen.
Der Wümet mit dem traditionellen Pressen der Trauben bot wie jedes Jahr ein eindrückliches Erlebnis. Der Genuss des frischen natürlichen Getränks – unterschiedliche Traubensorten zum Probieren – erfreute Gross und Klein. Dabei bot sich den Anwesenden die Möglichkeit, selbst beim Schneiden der Trauben als auch beim Pressen und Abfüllen selbst Hand anzulegen und somit gewisse Rebarbeiten «hautnah» zu erleben. Eingeladen
hatten wir den Redaktor des «Höngger», Daniel Diriwächter, zur Teilnahme und ohne weitere Verpflichtung. Er erfreute uns mit einem bebilderten Text auf der Titelseite und einem informativen Beitrag in der Ausgabe vom 26. Oktober 2023.
Auf Anfrage der Katholischen Kirchen Höngg und Wipkingen wurde erstmals ein spezieller Anlass auf Wunsch für Unti-Kinder durchgeführt. Barbara Bläuer organisierte und leitete diesen mit viel Engagement. Die strahlenden Augen – beim Pressen der Trauben sowie beim Geniessen des frischen Safts – waren der beste Beweis für den grossen Zuspruch und die Freude.Beim Anlass für die Untikinder im September war der Rebsortengarten fest in Kinderhand

Für einen Rebsortensponsor wurde dieses Jahr im Rahmen seines Betriebsausflugs ein besonderer Anlass geboten und – als Novum und Überraschung – ausnahmsweise allen Beteiligten ein Glas Wein «ihrer gesponserten Rebsorte» offeriert (gekeltert jedoch aus fremden Trauben), was durchaus Freude weckte.
Rebsortengarten (Rebpflege, Pflanzenschutz, Trauben)
Von Widrigkeiten der Natur wie Hagel und stürzenden Birken wie in vergangenen Jahren ist der RSGH 2023 zum Glück verschont geblieben.
Besonders zu erwähnen ist, dass neu alle Reben mit sogenannten braunen «Hortima-Manschetten» geschützt wurden, damit Arbeiten mittels Trimmer und Rasenmäher von Laien ausgeführt werden können und somit die Rebstöcke ohne Verletzungen schonend gepflegt werden.
Nach acht Jahren sorgfältiger Rebarbeit war es unvermeidlich, dass einzelne Reben eingehen und ersetzt werden müssen. Erstmals betrifft dies 15 Exemplare von vier Sorten, was eine Ersatzquote von etwa 4% ergibt. Dies entspricht einem niedrigen Wert im Vergleich mit langjährigen Erfahrungen für diesen Zeitraum.
Der angemessene und unumgängliche Pflanzenschutz ist weitgehend unbestritten. Die Organisation und Ausführung bedarf jedoch der professionellen Unterstützung. Diese lag seit Jahren in den bewährten Händen des Winzers und Rebfachmanns Klaus Schilling, der die Einsätze von zwei Personen in den jeweils geplanten zwei Pikettwochen auslöste (KW 19 bis 32: jährlich variierend). Dies gewährleistete, dass die Reben von Krankheiten wie Mehltau verschont blieben. Der beachtliche, gesunde Traubenertrag anlässlich der Wümet bewies dies eindeutig.

Rebbaukurs «Wir pflegen Höngger Rebsorten und Trauben»
Ein Teil der üblichen Pflege des RSGH in der Vegetationszeit erfolgte auch dieses Jahr im Rahmen des zum zweiten Mal angebotenen Rebbaukurses. Interessierten Personen primär zum Einstieg in den Rebbau angeboten, stiess er auch 2023 erneut auf grosses Interesse. Der Leiter Rainer Henn führte in die spezifischen Tätigkeiten des Rebjahrs ein bzw. erweiterte vorhandene Rebkenntnisse mit seinem fundierten Fachwissen und didaktischen Geschick. Aufgrund der schriftlichen Auswertung darf der Kurs wieder als Erfolg gewertet werden und wird 2024 nochmals angeboten.
Gut gelaunte Kursteilnehmer beim Rebschnitt im März

Fundraising 2023/2024
Noch ist der Betrieb für 2024 durch die bestehenden finanziellen Mittel gewährleistet, die zu Beginn des RSGH geäufnet wurden. Längerfristig benötigt der RSGH weitere finanzielle Mittel, um auf solider Basis Pflege und Entwicklung erfüllen zu können.
Entsprechend dem 2023 ausgearbeiteten Konzept sollen neue Mittel mit Fundraising erworben werden, wobei verschiedene Kreise für Unterstützungsbeiträge angegangen sowie neue Gönnerinnen und Gönner gewonnen werden sollen.
Vorstand
Die erwarteten Veränderungen betrafen den Vorstand der Betriebsgruppe nach gut sechs Aufbaujahren. Zwei Mitglieder haben ihre Tätigkeit beendet: Nando Oberli hatte als Winzer fundiertes fachliches Wissen vermittelt und auch an einzelnen Anlässen rebbaulich tatkräftig mitgewirkt. Othmar Baumann hatte stets treuhänderisch und sorgfältig die finanzielle Übersicht mit Budget und Abrechnung gewahrt, Transaktionen erledigt und die Organisation unserer zwei jährlichen Anlässe für Sponsoren unterstützt. Entsprechend wurde das
Engagement der beiden Mitglieder verdankt und ihre mehrjährigen Verdienste mit dem speziellen Taschenmesser des RSGH und weiteren Gaben gewürdigt.
Mit Bedauern haben wir uns von Barbara Bläuer verabschiedet, da sie 2024 eine neue berufliche Herausforderung als Schulleiterin annimmt und die damit verbundene Ausbildung absolvieren wird. Seit 2016 im Vorstand in verschiedenen Funktionen (Aktuariat; Finanzverwaltung) tatkräftig mitwirkend, hat sie die Entwicklung des RSGH in mancher Hinsicht mitgeprägt. Zuletzt als Stellvertreterin des Vorsitzenden in Verbindung mit dem wichtigen Ressort Kommunikation und Koordination. Dabei oblag ihr der gesamte externe Mail-Verkehr mit den Rebleuten, den Kursteilnehmenden und dem Team Pflanzenschutz. Und bei mehreren Apéros wartete sie mit ihren legendären selbstgebackenen «Spitzbuben» auf, weshalb für sie zum Abschied im Sinne eines Äquivalents speziell grosse «Luusmaitli» als Sonderguetzli kreiert wurden. Ihr langjähriges beeindruckendes Engagement, verbunden mit hoher Zuverlässigkeit, verdient als Anerkennung neben dem obligaten Taschenmesser RSGH die zweite Ehrenrebe mit dem goldenen Täfeli Nummer 314.
Dieses Jahr hat Ueli Stahel als unmittelbarer Nachbar des RSGH die beiden Anlässe im Vorstand mitorganisiert, die – wie erwähnt – gezielt Anwohner der Appenzellerstrasse erreicht haben. Auch für diesen Einsatz bedanken wir uns. Sein vielfältiger Einsatz für den RSGH in verschiedener Hinsicht seit 2017 ist besonders hervorzuheben. Wichtige Aufgaben «zwischendurch» wie Rasenmähen, Wässern, Kontrollfunktion, hat er in eigener Initiative übernommen, wofür wir neben dem permanenten Garten- und Schrankzugang sehr dankbar sind.

Danke
Der Vorstand dankt allen, die wohlwollend den RSGH unterstützt haben – insbesondere die Sponsoren und allen Mitgliedern der Betriebsgruppe. Das vielseitig bewiesene Interesse am Gedeihen dieser einzigartigen Rebanlage während der gesamten Aufbauphase hat ihre erfreuliche Entwicklung sehr gefördert.
Die Nutzung des Sitzungszimmers im Tertianum Höngg haben wir für unsere Besprechungen stets geschätzt und danken auch dafür.

Der Rebsortengarten im Winterkleid im Dezember
Ausblick
Der erfreuliche Stand des RSGH belegt, dass die Aufbauphase als erfolgreich und somit abgeschlossen betrachtet werden kann. Jetzt gilt es die Konsolidierungs- bzw. Entwicklungsphase einzuleiten, um sich den kommenden Herausforderungen stellen zu können.
Die erwähnten Rücktritte im Vorstand haben die Suche nach geeigneten Nachfolgern bedingt. Im neu konstituierenden Vorstand wirken ehrenamtlich ab 2024 mit: Max Furrer (Vorsitz), Karin Keller (Aktuarin+Finanzen), Hanni Spahn (Kommunikation+Koordination). Vakant ist das Ressort Anlässe. Als Rebmeister amtet Paul Meyer und wird mit dem Kursleiter Rainer Henn für die professionelle Pflege des RSGH während der Vegetationszeit sorgen, unterstützt von den Rebleuten der Betrirebsgruppe und den Kursteilnehmenden